Ich weiß nichts mehr und daran kann ich mich nicht erinnern – Carsten R., Bundeswehrsoldat aus Chemitz, mietete eine Wohnung für das Trio an.

Pressemitteilung der Nebenklagevertreter Rechtsanwälte Stolle und Scharmer vom 19.03.2014

Ich weiß nichts mehr und daran kann ich mich nicht erinnern – Carsten R., Bundeswehrsoldat aus Chemitz, mietete eine Wohnung für das Trio an.

Der eigentlich für heute – auf unseren Antrag - geladene Zeuge Rechtsanwalt Jauch aus Weißenfels hatte sich kurzfristig krank gemeldet. Deswegen begann der Tag mit der Vernehmung eine BKA-Beamten, der den Zeugen Andreas S. vernommen hatte. Andreas S. schwieg in der Hauptverhandlung, weil er befürchtete, sich selbst belasten zu können, sagte bei der Polizei jedoch aus.

Der BKA Beamte hatte eine Vernehmung von Andreas S. durchgeführt. Nach mehreren Nachfragen gestand ihm dieser, dass er eine Waffe besorgt und an Carsten S. übergeben habe. Die Waffe sei explizit mit Schalldämpfer bestellt und übergeben worden. Die Bestellung habe Carten S. bei ihm aufgeben. Erst gab Andreas S. ferner an, dass ein ihm bekannter Jugoslave die Waffe besorgt habe, korriegeirte sich jedoch im Nachhinein und gab einen Freund von ihm – Jürgen L. - als Lieferanten an. Diesen habe er vorher nicht belasten wollen.

Am Nachmittag wurde der Zeuge Carsten R. vernommen. Er hatte 1998 eine Wohnung in Chemnitz angemietet und dem Trio zur Nutzung überlassen. Zunächst meinte er, er wisse nicht mehr, wer ihn um die Anmietung gebeten habe und wem er die Wohnung überlassen habe. Eigentlich wisse er gar nichts mehr und daran erinnere er sich auch nicht.

Die weitere Vernehmung gestaltete sich zäh. „Man“ habe ihn um Hilfe gebeten, weil man jemanden brauchte, der nicht polizeibekannt war, um eine bereits vorher ausgesuchte Wohnung für „drei“ anzumieten. Es sei jemand aus dem Freundeskreis gewesen, der ihn gefragt habe. Das seien „viele“ gewese. Mehr könne bzw. wolle er nicht sagen. Nachdem der Vorsitzende mehrfach nachhakte, erklärte er, dass es ein Ralph H. gewesen sei, der ihn gefragt habe. Der habe auch etwas von Thomas S. erzählt, der die Wohnung für die Drei organisiert. Bei der Anmietung habe er sich zusammen mit Zschäpe als Pärchen ausgegeben. Es seien Mundlos, Böhnhardt und Zschäpe gewesen, die die Wohnung bezogen. Die Drei hätten aus Jena abhauen müssen und einen Unterschlupf gebraucht. Er habe nicht weiter nachgefragt. Aus „Kameradschaft“ sei das für ihn in Ordnung gewesen. Er habe ja auch keine Nachteile für sich gesehen. Bezahlt habe er die Wohnung nicht, er sei ja auch damals noch beim Wehrdienst gewesen.

Ab und zu sei er vorbei gegangen, um zu schauen, ob es Probleme oder irgendwas gibt. Es sei nur eine Übergangslösung gewesen. Er habe sich regelmäßig erkundigt, ob eine Abwicklung der Wohnung bevorstehe. Die Drei hätten nicht ganz ein Jahr in der Wohnung gewohnt. Er habe sich dann noch um die Renovierung gekümmert. Die Wohnung sei recht klein gewesen, habe nur zwei Zimmer gehabt. In der Regel habe er sich allein mit Zschäpe über allgemeine Dinge unterhalten. Gefragt, warum die drei untertauchen mussten, habe er angeblich nicht. Auch über Politik hätten sie nie gesprochen.

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